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Die andere Hälfte aber würden die Versicherer für diejenigen bezahlen, die den Schaden hatten. Und diese Versicherungskunden könnten Vorkehrungen treffen, die Schäden vermeiden oder vermindern – und so ihre Versicherungsprämie oder die Selbstbeteiligung senken. Insgesamt hat der Staat bislang einen Wiederaufbaufonds von 30 Milliarden Euro bereitgestellt. Zusätzliche 8,5 Milliarden Euro Schäden waren nach Angaben des GDV privat versichert. Der Rest noch nicht, weil noch nicht fertig gebaut sei – und erst dann zahlen Versicherer die Rechnung .
Der Zweckverband habe die Tallinie bereits auf einer Länge von weit mehr als 20 Kilometern wiederhergestellt, hieß es vom Ministerium. Der Wiederaufbau der Trinkwasser-Tallinie werde noch in diesem Jahr weitestgehend abgeschlossen. Nach der verheerenden Flut im Juli 2021 musste die sogenannte Tallinie auf einer Länge von mehr als 30 Kilometern erneuert werden. Sie führt von Dorsel an der oberen Ahr bis nach Marienthal, unweit von Dernau, und versorgt die Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr mit Trinkwasser sowie einige Höhengemeinden in der Region über Pumpwerke. Also mehr Parks, begrünte Dächer, zusätzliche Versickerungsflächen.
Sie freuten sich, dass ihr Pool wieder stehe und kämen inzwischen mit einem Bus gut ins rund zwölf Kilometer entfernte Schulcontainerdorf Ringen. „Die Aufbaueuphorie ist verflogen“, sagt Bernd Gasper, dessen Familie seit Generationen in Altenburg lebt. Die Realität hat uns eingeholt“, sagt der 69 Jahre alte Mann zu den oft gehörten Versprechungen. Die Idee von der Modellregion funktioniere auch nicht so richtig – offenbar aus Angst vor den Rechnungshöfen, wie er meint.
Ein Sprecher der Alten Leipziger wies die Vorwürfe als zu pauschal zurück. “Wir haben kein Interesse daran, uns mit unseren Kunden zu streiten oder Vorgänge und Zahlungen zu verzögern”, sagte ein Sprecher. In der privaten Wohngebäudeversicherung seien 83 Prozent der Schäden abschließend bearbeitet. Die noch ausstehenden 17 Prozent seien auf nicht verfügbare Handwerker zurückzuführen. Dass ein Jahr nach der Katastrophe ein Viertel der Schäden nicht reguliert ist und mehr als 40 Prozent der Leistungen noch nicht ausgezahlt sind, liege nicht an ihnen, behaupten die Versicherer.
prävention gegen Hochwasser
“Aber der Wein ist hier der wirtschaftliche Motor für alles. Hotels, Gastronomie und Handwerker sind vom Weinbau abhängig. Wenn der nicht mehr funktioniert, ist es hier zappenduster.” „Der Schwung ist bei vielen Leuten raus“, stellt auch Hotelier und Gastronom Wolfgang Ewerts aus Insul fest. Die Flutkatastrophe hat seinen Lebensplänen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Höhere Mauern und mobile Schutzsysteme könnten gegen neue Fluten helfen, meint Professorin Bärbel Koppe, Hochwasserexpertin an der Hochschule Wismar. So werbe zum Beispiel Hamburg schon dafür, an gefährdeten Gebäuden Öffnungen wie Türen und Fenster mit verschließbaren Elementen zu sichern. “Ich habe in der Nacht acht Notstromerzeuger vom Herstellerpartner Yamaha erhalten”, berichtet Zweiradmechanikermeister Georg Schulz aus Adenau. Sein Motorradgeschäft unterhalb des Nürburgrings liegt am Rande des Katastrophengebietes. Nach wenigen Stunden stehen die acht Apparate dort und liefern Strom, wo man sie braucht.
Sobald er das Ausmaß kannte, hätte er nach Ansicht mancher Experten mit seiner Behörde übernehmen müssen. Pföhler habe am Abend und in der Nacht schließlich auch Entscheidungen getroffen. Nach der Flut ließ er sich krankschreiben und drei Monate später in den vorzeitigen Ruhestand versetzen. Kruse stand bis Ende 2022 an der Spitze der Staatsanwaltschaft Koblenz. Dort ist Oberstaatsanwältin Ute Adam-Backes für das Verfahren zuständig. Beide gaben im Untersuchungsausschuss Einblicke in ihre Ermittlungen.
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Versicherungen melden einen sprunghaften Anstieg des Interesses an einer Elementarschadenversicherung. Schon zwei Wochen nach der Katastrophe kam eine Sachverständige, um die massiven Schäden zu begutachten. Wenzel kümmerte sich um Handwerker, ließ sich Kostenvoranschläge machen und leitete die Dokumente an die Versicherung weiter. Beim erneuerten Deichabschnitt zwischen Praest und Bienen ist alles tip-top. Zwei Abschnitte bis Rees und in Haffen müssten jedoch dringend saniert werden.
„Abends ist es stockdunkel“, sagt ihr Mann Gerd beim Blick aus dem Fenster. Denn nur wenige Menschen sind bisher in den von der Flut verwüsteten Ort zurückgekehrt. Noch immer werden Häuser abgerissen, neu gebaut und saniert. Altenburg/Insul/Rech – Endlich wieder zu Hause und doch allein. Gerd und Elfriede Gasper sind 16 Monate nach der tödlichen Flut im Ahrtal zurück in ihrem vollständig sanierten Haus in Altenburg. „Es ist alles anders“, sagt die 75-Jährige in ihrem neu eingerichteten Heim.
Für jeden Steinschlagschaden von DEVK-Versicherten, den Carglass repariert, wird ein Baum in Nicaragua gepflanzt. Das Aufforstungsprojekt in Kooperation mit Primaklima läuft so gut, dass DEVK und Carglass die Kooperation jetzt um zwei Jahre verlängert haben. Der 69 Jahre alte Bernd Gasper aus dem Ahr-Ort Altenburg weiß knapp ein Jahr nach der Flutkatastrophe noch immer nicht, wohin er zurückkehren kann. Sein älterer Bruder Gerd und dessen Frau Elfriede hoffen dagegen, im Herbst wieder in ihr Haus einziehen zu können.
Der Gastronom und seine Frau hatten sich eigentlich zurückziehen und den Betrieb an ihren Sohn übergeben wollen. Jetzt hat Ewerts saniert, ausgebaut, Schulden gemacht – und führt Hotel und Gaststätte zusammen mit seiner Frau und dem Sohn weiter. Und hier ist es ganz anders gekommen“, stellt er lakonisch fest. „Da guckt man in Abgründe rein, die hätte man vorher nicht für möglich gehalten“, sagt sein Vater Bernd über das Verhalten der Versicherung.
Überall wird geschippt und entrümpelt, auch getröstet und beruhigt. Es ist ein kollektives Miteinander, das beeindruckt und viele schuften bis tief in die Nacht hinein ohne Pause. “Wenn man das miterlebt, schöpft man auch ganz schnell wieder Hoffnung”, lächelt Maik Rönnefarth. Und hat nun sogar schon wieder Pläne, wann die Produktion anlaufen soll. Vor drei Tagen war er froh, dass er und seine Mitarbeiter das Szenario lebend überstanden haben.
- „Ganze 34 dürfen nicht wieder aufgebaut werden“, sagt Szönyi.
- In Sinzig berichtete die Feuerwehr, dass Menschen sie bei der Evakuierung beleidigten.
- “Wir haben immer dieselben Streitigkeiten, wir stellen immer wieder dieselben Fragen und kommen einfach nicht vorwärts mit den externen Sachverständigen der Versicherer.
- Finanzministerin Doris Ahnen (SPD) sagte dem SWR auf Nachfrage, sie habe von Versuchen der Versicherer gehört, die Kosten auf den Staat abzuwälzen.
- Ähnliches könnte jetzt wohl auch bei ZF in Ahrweiler anstehen.
- Der Gastronom und seine Frau hatten sich eigentlich zurückziehen und den Betrieb an ihren Sohn übergeben wollen.
Die Menschen litten bereits jetzt unter der Inflation und den steigenden Mieten, insbesondere in Ballungsräumen. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wüst scheine “hierfür kein Gespür zu haben”. Mit einer Elementarschadenversicherung können sich Hausbesitzer vor den finanziellen Folgen extremer Naturgefahren wie Starkregen, Überschwemmung oder Hochwasser schützen. Schäden durch Grundwasser, Hochwasser oder Regen – wie vollgelaufene Keller – sind in der Regel nicht versichert. Nur, wenn auch Elementarschäden abgesichert wurden, besteht umfassender Versicherungsschutz. “Diese Pflichtversicherung würde die Kosten für Wohnraum erheblich erhöhen.”
Bundesweit verfügt demnach nur rund die Hälfte der privaten Eigentümer von Wohngebäuden in Deutschland über eine Elementarschadenversicherung. Hochwasser-Gedenktage und visuell auffällige historische Hochwassermarkierungen könnten hier helfen. Auch Schulungen über die Gefährlichkeit solcher Ereignisse und Übungen zur Evakuierung müssten geplant werden, beispielsweise in Schulen.
Sie empfiehlt Betroffenen, sich bei Unstimmigkeiten mit der Versicherung vor Ort im Ahrtal an den Info-Points beraten zu lassen. Im Übrigen sei ein unabhängiges Gutachten nötig, um staatliche Hilfsgelder zu bekommen – da habe das Land Vorsorge getroffen. Ihre Versicherer könnten sich zudem an der einen oder anderen Stelle Geld von lokalen Behörden zurückholen, die Häuser genehmigt haben, die nicht hätten genehmigt werden dürfen. Oder die Vorkehrungen nicht getroffen haben, die vertraglich aber vorgesehen und zugesichert waren.
Schumachers Lebensziel war es immer, eigenen Wein zu produzieren. Mit fünf Hektar Rebfläche gehört er ebenso wenig wie Gilles zu den großen Weinbauern im Ahrtal, aber gerade diese kleinen Familienbetriebe sind es, die von der Flutkatastrophe besonders hart betroffen sind. Sie sagen, es sei ihr schlimmster Jahrgang, und natürlich haben sie damit recht. Und doch sind die 120 Euro, die man zum Beispiel für sechs Flaschen Wein mit dem besonderen Qualitätssiegel “originalverschlammt” überweist, jeden Cent wert. Denn das Geld für den sogenannten “Flutwein” kommt den 50 Winzern im Ahrtal zu Gute, deren Weinkeller durch das Hochwasser abgesoffen sind. Der heftige Dauerregen mit Überschwemmungen und Hochwasser im Juli 2021 hatte dramatische Folgen in NRW.
Mittlerweile ist das Leben an der Ahr immer noch nicht im Normalzustand. Meterhoch türmen sich wenige Tage nach der Flutkatastrophe Wohnwagen, Gastanks, Bäume und Schrott an einer Brücke über die Ahr in Altenahr-Kreuzberg (Luftaufnahme mit einer Drohne). In den Trümmern wurden mehrere Todesopfer der Katastrophe gefunden.